Auf die Frage, an welcher Stelle des therapeutischen Prozesses das Therapeutische Schmieden angeboten werden könnte, gibt Sigurd Lucht folgende Antwort:

 

"Zwei Stationen scheinen mir besonders geeignet:


a. Wenn sich beim Klienten im Verlauf der Atempsychotherapie ein gewisses Wahrnehmungsvermögen für seine eigene Befindlichkeit herausgebildet hat und auch seine Problemfelder hinreichend angesprochen werden können, bietet es sich oft an, neben dem Aufarbeiten belastender Faktoren (Dürckheim nennt es die Bereinigung des Urgrundes) auch seine Quelle wieder zum Fließen zu bringen, also die Arbeit an den Ressourcen.
Hier kann nun das Therapeutische Schmieden sehr wirkungsvoll sein. Dabei kommen mit Unterstützung der Elemente (Erde, Feuer, Wasser, Luft) im Klienten schlummernde Tiefenkräfte in Fluß. Als Wegbegleiter kann man oft schon vorher sehen, dass der befreiende Schlag kommen will und dass sich im Klienten Kräfte regen, die sichtbaren Ausdruck finden möchten.


b. Das Therapeutische Schmieden bietet sich auch in dem Augenblick an, wenn es um die Bearbeitung konkreter Probleme, die mit Konfrontation, Beziehungskonflikten, Befreiung aus archetypischen Konstellationen wie Sohn-Vater oder Tochter-Mutter geht. Hier können in der Arbeit am Amboß Kräfte ins Fließen kommen, für die es sonst keinen rechten Kanal gibt.


Im Übrigen wurden mit der obigen Darstellung nur beispielhaft zwei Stationen herausgegriffen. Ich möchte sagen, immer wenn ein Klient oder eine Klientin an Feuer und Amboß möchte, sollten wir sie freudig begleiten, weil dieser Wunsch ein Zeichen dafür ist, dass sich innere Heilkräfte regen!"